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Haarwachstum

Ebenso wie jeder Mensch individuell ist, verhält es sich auch mit dem Wachstum der transplantierten FUs: Manche wachsen schneller, manche langsamer – das Haarwachstum unterscheidet sich von Patient zu Patient. Es gibt so genannte fast and slow grower, d. h. bei einigen Patienten ist das Ergebnis bereits nach 6 Monaten gut sichtbar, bei anderen dauert es mehr als 12 Monate. In den ersten Tagen nach einer FUE-Behandlung bilden sich auf den kleinen Einschnitten im Donorbereich dünne Schorfkrusten, die im Verlauf der Heilung von selbst verschwinden. Parallel zu diesen Verschorfungen lösen sich in der zweiten und dritten Woche nach der Transplantation ebenfalls die meisten der verpflanzten Haare und fallen aus. Patienten sollten sich darüber keine allzu großen Gedanken machen, denn dies ist ein ganz natürlicher Prozess. Durch eine verminderte Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr geschwächt, werden Haare, die sich noch in den transplantierten Wurzeln befinden, nach einigen Wochen abgestoßen. Da die Haarwurzeln aber lediglich geschwächt und nicht zerstört sind, bilden sich nach ungefähr 3 bis 6 Monaten wieder neue, kräftige Haare. In manchen Fällen, zum Beispiel bei Verdichtungsbehandlungen, kann es vorkommen, dass nicht nur Spenderhaare, sondern auch angrenzende Haare ausfallen können, die ebenfalls nach dieser Periode des Haarverlustes erneut wachsen. Dieser so genannte Shock Loss ist eine kurzfristige und fast immer temporäre Erscheinung, die bei manchen Patienten auftritt und wahrscheinlich durch den Stress einer OP ausgelöst wird.

Die neuen Haarwurzeln beginnen direkt nach ihrer Transplantation neue Haare zu produzieren, die nach etwa 3 bis Monaten als sehr dünn und flachsartig beschrieben werden können. Die Haare werden nach und nach dicker und fester, so dass nach etwa einem Jahr die Endresultate definitiv sichtbar sind. Üblicherweise produzieren alle transplantierten Haarfollikel neue Haare, dennoch gibt es Ausnahmen, wo es sich anders verhält. Diese Ausnahmen treten eher selten auf.

Mega dense packing

Zwischen etwa 60 und 120 Haarwurzelgruppen pro Quadratzentimeter hat ein Mensch von Natur aus auf seinem Kopf, wobei die Dichte nicht an allen Stellen des Kopfes gleich ist. Daher ist die Dichte der Haare ein sehr wichtiger Faktor der Haartransplantation. Die bei einer Haartransplantation erreichte Haardichte entscheidet über die ästhetische Wirkung und somit über das natürliche Aussehen eines Patienten. Das so genannte Dense Packing bezeichnet die Verdichtung von follikularen Einheiten in einem bestimmten (Empfänger-)Gebiet und kann in unterschiedlichen Ausprägungen genutzt werden.

Eine individuelle Entscheidung: low, medium oder maximum density

Der Chirurg spielt mit der Dichte der Haare, um Spenderhaare so sinnvoll wie möglich einzusetzen und gleichzeitig die größte Natürlichkeit zu erreichen. Dieses Der Natur so nah wie möglich-Kommen variiert von Patient zu Patient und berücksichtigt drei Aspekte:
  • Die Möglichkeiten, die durch die Gegebenheiten und die Spenderhaare vorgeben werden.
  • Den zukünftigen, altersbedingten Haarausfall, schließlich soll das Spendergebiet langfristig ästhetisch und natürlich aussehen.
  • Das Gesamtkonzept, das im Vorfeld bestimmt wurde.
Die Wünsche und Ziele von Patienten sind verständlich, aber nicht immer sind ausreichend oder nutzbare Spenderhaare vorhanden, um die Hoffnungen von Patienten zu erfüllen. Ein erfahrener Chirurg kann mit der entsprechenden Technik und dem erforderlichen Knowhow die optische Illusion von großer Dichte mit wenigen Haaren gestalten, wenn er die Spenderhaare so sinnvoll wie möglich verwendet. Mehr transplantierte Grafts bewirken nicht unbedingt eine größere Natürlichkeit, denn die Haardichte ist keine einheitlich messbare Größe, sie unterliegt der optischen Wahrnehmung: Es ist durchaus möglich, dass ein Patient mit ausgezeichneten Donorhaaren und einer gering erscheinenden Dichte von ca. 40 Haarwurzelgruppen pro cm² eine optisch natürlicher wirkendes Ergebnis erzielt, als ein Patient mit einer viel höheren Dichte und/oder schlechteren Spenderhaaren.



Customized blades

Die Verpflanzung von entnommenen Haarwurzelgruppen erfolgt durch Öffnungen, die im Empfängerbereich gebildet werden. Diese Öffnungen können sagital (von oben nach unten/parallel) oder lateral (seitlich/perpendikular) erfolgen. Die Nadel- und Schlitztechniken können auf verschiedene Art und Weise durchgeführt werden: Laser werden heutzutage nicht mehr verwendet, da sie das Gewebe zu sehr schädigen und so transplantierte follikulare Einheiten schlechter nicht oder nur schwer anwachsen. Vorgefertigte Nadeln, Skalpelle oder spezielle Klingen sind gängige Möglichkeiten; Klingen, die individuell an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden können ebenfalls. Je feiner die verwendeten Instrumente, desto genauer und in größerer Anzahl können FUs platziert werden.

Beide Methoden – Nadel- und Schlitztechnik - bieten die besten Resultate, da sie nicht nur flexibel und individuell einsetzt werden können, sondern nur eine minimale Schädigung des Gewebes verursachen und somit die bestmögliche Chance für das optimale Anwachsen transplantierter Haare bieten. Customized Blades können in beliebigen Größen, auch in Zwischenstufen mit kleinem Zeitaufwand vor Ort in der Klinik angefertigt werden und sind dazu viel schärfer als etwa Nadeln, arbeiten dabei genauer und verursachen eine geringe Wundlänge. Dies wirkt sich positiv auf den Heilungsverlauf aus, da zum Beispiel eine Transplantation von 3000 FUs 3000-mal weniger Beschädigung verursacht. Weitere Vorteile sind in der Wundheilung zu finden, denn bei der Nutzung von Blades treten generell geringere Blutungen, eine schnellere Abheilung sowie minimale Schäden der Haut (weniger bis gar keine Narbenbildung) und auch die Reduktion von Hautrötungen auf.

Dr. Feriduni
Your hair is 90% of your selfie